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HEARTLINER rufen um Hilfe

2011 waren die HEARTLINER schon auf den Titelseiten der Ludwigshafener Presse zu sehen. Anlass war die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland. Jetzt rufen die HEARTLINER um Hilfe.

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Laut und groß: Marching Band ''Heartliner'' fehlt geeignetes Trainingsgelände Spätestens seit ihrem Auftritt beim Finale der Frauen-Fußball-WM ist die Marching Band „Heartliner” über Ludwigshafen hinaus bekannt. Die Truppe aus Blechbläsern und Trommlern hat aber ein Problem: Das Ensemble ist laut und braucht Platz. Es fehlt ein geeignetes Trainingsgelände. Das 35-köpfige "Marching Percussion Ensemble" kommt mit seinen Choreographien, bei denen sich Musik und Bewegung die Waage halten, ziemlich sportlich daher. Das Orchester hat sich die amerikanischen Marching Bands - marschierende Musikgruppen - zum Vorbild genommen. 1998 wurde die Formation gegründet. Die Truppe ist mittlerweile sehr erfolgreich. Bei der Abschlussfeier beim Finale der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft 2011 spielten die "Heartliner" vor rund 50.000 Menschen im Stadion und einem Millionenpublikum im Fernsehen. Vor wenigen Wochen wurde das Ensemble von der Lufthansa gebucht. Die Edigheimer sorgten bei der Indienststellung des neuen Boeing-Jumbo-Jets in einem Hangar des Frankfurter Flughafens für Schwung. Dennoch sieht die Zukunft des Vereins eher düster aus. Grund: Der Gruppe, die aus mehreren Ensembles bestehen, fehlen sowohl in den Winter- als auch in den Sommermonaten wettbewerbsfähige Trainingsstätten . Das Vereinsheim steht im Gewerbegebiet zwischen Edigheim und Oppau. Das Häuschen der "Heartliner" ist mit rund 100 Quadratmetern nicht gerade groß und zudem von Wohnhäusern umgeben. Für die ausgefeilten Auftritte braucht die Truppe viel Platz. Wenn die Blechbläser und die Percussionisten zusammen loslegen, wird es außerdem laut. Bis zu 120 Dezibel erreicht die Gruppe - das ist lauter als ein dröhnender Disco-Lautsprecher, von dem man einen Meter weit entfernt steht. Deshalb ist es für die "Heartliner" nicht einfach, ein geeignetes Trainingsgelände in der Stadt zu finden. Sollte die Suche vergeblich bleiben, müsste der Verein Ludwigshafen den Rücken kehren. "Wir wandern derzeit auf einem schmalen Grat", sagt Gründungsmitglied und Programm-Koordinator Uwe Baum. In den Sommermonaten nutzen die Musiker im Alter zwischen 14 und 50 Jahren den Lkw-Parkplatz der BASF im Gewerbegebiet Nachtweide. "Hätte uns vor zwei Jahren Ortsvorsteher Udo Scheuermann diesen Platz nicht vermittelt, gäbe es uns heute nicht mehr", sagt Baum. Doch der Parkplatz ist für den Verein natürlich keine optimale Lösung. "Der Nachteil ist, dass der Parkplatz einen Asphaltboden hat und von uns nicht wettbewerbsorientiert genutzt werden kann. Dazu kommt, dass auf diesem Belag die Instrumente bei einem Sturz sehr schnell beschädigt werden", sagt Baum. Die "Heartliner" treten normalerweise in Stadien mit Rasenflächen auf. Deshalb stellt der TFC Ludwigshafen der Gruppe unmittelbar vor ihren Wettkämpfen seine Kunstrasenfläche für die Generalprobe zur Verfügung. Die Truppe würde im Sommer aber gerne öfter auf Rasen trainieren. Gespräche mit den Platzwarten der Bezirkssportanlagen verliefen bisher negativ, da man durch die laute Musik Schwierigkeiten mit den Anwohnern befürchtet. Nicht ohne Grund: 2008 und 2009 bekamen die "Heartliner" von der Stadt eine Grünfläche an der Blies angeboten. Die Genehmigung wurde aber wegen des Lärms widerrufen. Dass seine Truppe durch die vielen Bläser und Trommler sehr laut ist, räumt Baum ein. Daher wäre ein Areal abseits der Wohnbebauung am besten. Der Verein sei kompromissbereit. "Das Beste wäre, wir hätten mehrere Standorte in Ludwigshafen und Umgebung, sodass die Belastung für niemanden zu groß wird." Ein Grund, weshalb der Verein sich nun auch in der Region umschaut. Am vergangenen Wochenende fand das Training auf einem Sportplatz in Speyer statt. Dort wird die Formation auch an den beiden kommenden Wochenenden ihre Choreographie einstudieren. Was danach kommt? Uwe Baum zuckt mit den Schultern. Er weiß nicht, wie es weitergehen soll. Der Verein will einen Vorstoß zur zeitweiligen Nutzung des Südwest-Stadion machen. Der BASF-Parkplatz wäre die letzte Option. Wenn die Freiluftsaison vorbei ist, steht der Verein vor weiteren Problemen. Bisher konnten die "Heartliner" im Edigheimer Schulzentrum üben. Doch das wird umfangreich saniert. "Für die Wintermonate liegt uns immer noch keine Zusage für die Nutzung der Räume vor", sagt Baum. "Wir identifizieren uns mit Ludwigshafen und wollen eigentlich nicht weg", sagt er. Die Marschrichtung für die "Heartliner" ist indes klar: Sie wollen im kommenden Jahr an der Weltmeisterschaft der Marching Bands in den USA teilnehmen - dann steht auch der 15. Geburtstag der Formation an. Ob der in Ludwigshafen gefeiert werden kann, ist offen. Die Stadtverwaltung erklärte gestern auf Anfrage, dass der Vorgang "Heartliner" geprüft werde. Eine Stellungnahme wurde für heute in Aussicht gestellt. Von Jochen Willner Quelle: Die Rheinpfalz / Ludwigshafener Rundschau vom 12.07.2012

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